Von der ersten hier erbauten und geweihten Pfarrkirche ist nichts mehr erhalten.
Auch der Kirchenpatron St. Laurentius wird erst sehr spät zusammen mit dem heute nicht mehr bekannten heiligen Martin,
1480 erstmals genannt. Der Hl. Laurentius, der im Jahre 258 in Rom der Legende auf einem glühenden Rost zu Tode gemartert,
wahrscheinlich aber enthauptet wurde, weist auf ein hohes Alter der Kirche hin und dürfte daher doch der urspüngliche
Kirchenheilige gewesen sein.
mit ziemlicher Sicherheit muss ein gotischer Neu- oder Umbau der ersten Kirche angenommen werden, die bei den
Türkeneinfällen 1529/32 niederbrannte und mehr als ein Jahrzent später noch immer baufällig bezeichnet wird.
Christoph von Losenstein sicherte die volle Verfügungsgewalt über die Pfarre und plante neben dem Ausbau seines Sitzes
Schallaburg auch die Erneuerung der Pfarrkirche. Es begann um 1550 mit den Bauarbeiten, die aber erst sein Sohn
Hans Wilhelm nach 1570 fortsetzte und bis 1588 beendete.
Mit dieser Kirche entstand einer der ganz wenigen Sakralbauten der Renaissance unseres Landers, der ein kunsthistorisch wichtiges
Zwischenglied zum Frühbarock bildet. Die Kirche ist als protestantisches Bethaus saalartig und weiträumig konzipiert.
Die Wand wird durch einfache Pilaster gegliedert, deren Deckenplatten mit dem umlaufenden Kranzgesimse betont horzontal abschließen.
Die Decke ist durch Gurtbögen in vier Deckenfelder mit flachen Kreuzgewölben unterteilt. Die verschiedenen geformten Stuckbänder
und Stuckornamente stammen aus dem 18. Jahrhundert, während die Wölbung ursprünglich mit einfachen stuckgerahmten Federn
geschmückt war. Durch die Pilastergliederung entstehen flache, nach oben mit Rundbögen abgeschlossene Nischen, die als kleine
Seitenkapellen Verwendung finden bzw. auf der Westseite durch die ausladende, über die gesamte Breite gehende Empore und den
Seiteneingang verbaut sind. Das nur wenig erhöhte Chor weist dieselben Gliederungs- und Schmuckelemente wie das Langhaus auf,
nur die ausgebuchten Gitterbrüstungen der Fenster zu den Räumen über der Sakristei und einer ehemaligen Kammer bringen
eine zusätzliche reizvolle Belebung der Seitenwände. Der um eine Stufe erhöhte Altarraum schließt rund mit einer Halbkuppel ab.
Von der ehemaligen Innenausstattung dieses Renaissancebautes ist nur mehr ein aus dem letzten Viertel des 16. Jahrhunderts
stammendes Gemälde erhalten. Es zeigt den Gekreuzigten in einer Landschaft zwischen der Anbetung der Hirten und der
Auferstehung Christi mit den entsprechenden Bibelzitaten.
Im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts begann die barocke Ausgestaltung der Kirche. Zunächst entstand 1734 an der Westseite der
mächtige Turm, der sich seinen äußeren Schmuck von Pilastern, Deckenplatten und Nischen mit der übrigen Fassade in Einheit
gebracht werden sollte. Nach einer unbestätigten Tradition schuf 1730 der kaiserliche Theateringenieur Antonia Beduzzi,
der am Barockbau des benachtbarten Stiftes Melk mitwirkte, den Hochaltar mit vier Seitenaltären.